In der katastrophalen Vorsaison sollte Dominik Schmidt eigentlich mit seiner Erfahrung die Viererkette des MSV Duisburg stabilisieren. Doch das komplette Gegenteil war der Fall. Der 34-jährige Ex-Zweitligaspieler leistete sich in 26 Einsätzen (ein Tor) viele Böcke und wies auch aufgrund seines fortgeschrittenen Alters neben vielen Stellungsfehlern extreme Tempodefizite auf. Die Zebras machten keinen Hehl daraus, den nicht ins Konzept von Pavel Dotchev passenden Innenverteidiger gerne abgeben zu wollen, nur wurde Spordirektor Ivo Grlic Schmidt im Sommertransferfenster nicht los.
„Es geht darum, eine Mannschaft zu formen, die über einen längeren Zeitraum zusammenspielt und nur punktuell verstärkt werden muss. Ich kann nicht alle sechs Innenverteidiger glücklich machen, da bleiben einige auf der Strecke", sagte Dotchev noch vor einigen Wochen. Aussichten auf eine Rückkehr ins Aufgebot gab es nach dieser Aussage für Schmidt so gut wie keine.
Dotchev wollte Schmidt belohnen
Da sein Vertrag allerdings noch bis Sommer 2022 läuft, gehört der Abwehrspieler mindestens bis Winter noch zum Kader der Meidericher. Auch wenn der Trainer nicht mehr mit ihm plant und Schmidt mittlerweile hinter den gesetzten Oliver Steuer und Stefan Velkov sowie den drei Backups Vincent Gembalies, Tobias Fleckstein und Dominic Volkmer nur noch Innenverteidiger Nummer sechs ist, kehrte er am Samstag gegen Braunschweig (3:2) etwas überraschend von der Tribüne auf die Ersatzbank zurück. Spielen durfte er nicht. Stattdessen fehlten die Namen von Gembalies und Volkmer auf dem Aufstellungsbogen der Zebras.
Von Ende Juni bis Mitte August fiel Schmidt noch wegen Knieproblemen verletzt aus, seit gut fünf Wochen ist er wieder fit und zeigte trotz der schwierigen Situation im Training ansprechende Leistungen, wie Dotchev auf RS-Nachfrage verriet. „Er hat die Vorbereitung verpasst und musste sehr viel aufholen. Dominik trainiert gut und unterstützt die Mannschaft. Ich wollte ihn einfach belohnen.“ Ob sich Schmidt auch noch mal auf dem Platz beweisen darf, um sich gegebenenfalls auch für andere Klubs zu empfehlen, bleibt abzuwarten.